Der Begriff LEAN-Krankenhaus ist bereits fest etabliert. Dieses Managementsystem ist verlockend – schlanke Führungsstrukturen, keine überflüssige Kapazitäten – weder räumlich, noch personell, schlanke Prozesse, keine Verschwendung und das Zauberwort „Effizienz“. Dabei wurde dieses System durch einen der führenden Konzerne aus der Autoindustrie entwickelt. Das führt fast automatisch bei vielen Krankenhausärzten zu einer fast reflektorischen Gegenreaktion – „wir bauen doch keine Autos“. Dieser Einwand ist berechtigt, trifft jedoch nicht den Kern des Problems. Die Beispiele kommen aus der Autoindustrie, da die Mediziner noch keine vergleichbaren Erfolge vorweisen können. Eines der Hauptgründe dafür ist die Tatsache, dass LEAN-Projekte durch nicht-Mediziner getriggert und geleitet werden. Daher kann man den Einfluss dieser Projekte auf das „scharfe Prozessende“ nicht eindeutig beschreiben.

Ich bin Arzt, Risikomanager, Informatiker und LEAN-Manager zugleich. In meiner aktuellen Position als Risikomanager in einem Krankenhauskonzern habe ich sehr gute und inspirierende Erfahrungen mit den Methoden des LEAN-Managements gemacht und möchte diese Erfahrungen mit Ihnen gerne teilen. Ich bin fest überzeugt, dass Kanban, Andon und Co einen festen Platz in der Krankenhausroutine verdienen. Unter einer Voraussetzung: sie müssen verstanden und richtig eingesetzt werden.

Einen besonderen Dank möchte ich dem Herrn Jörg Gottschalk aussprechen. Er hat es geschafft mich mit dem „LEAN-Virus“ in seinem Workshop so anzustecken, dass ich mir dann die ganze Ausbildung zum cert. Lean-Manager zugelegt habe. Meine Beiträge sehe ich nur als eine Ergänzung seitens eines Arztes zum bestehenden regen Austausch zum Thema „LEAN-Krankenhaus“

Bis bald

Dr. Matvei Tobman